Advents-Geschichte zum dritten Advent - Lizzy

Adventsgeschichte - Lizzys Weg zurück ins Vertrauen

Unsere Lizzy ist im März 2023 geboren und kam zu uns ins Tierheim, um endlich ihre Menschen zu finden.

Ihr erstes Zuhause schien genau das zu sein, was sie suchte. Ein Ort, an dem sie ankommen durfte, an dem ihr kleines Herz Wurzeln schlagen wollte. Doch manchmal läuft das Leben anders, als man es sich wünscht und so brach für Lizzy zum ersten Mal eine Welt zusammen, die sie gerade erst zu verstehen begonnen hatte als sie im Dezember 2024 wieder ins Tierheim zurückkehrte. Lizzy war überfordert und tief verletzt. Der Tierheimalltag mit all seinen Geräuschen, dem ständigen Wechsel und den vielen Eindrücken machte ihr zu schaffen. Sie wusste nicht, wo sie hingehörte.

Mit viel Geduld, Ruhe und behutsamer Nähe fanden wir langsam wieder Zugang. Vertrauen ist für einen Hund, der Verlust erlebt hat, kein Automatismus. Es ist Arbeit und Mut.

Im Sommer 2025 kamen Menschen, die vielversprechend wirkten. Wir alle hofften – so sehr. Doch auch diese Tür blieb nicht offen. Lizzy kam zurück. Diesmal mit gesenktem Kopf, aber erstaunlich widerstandsfähiger als gedacht. Vielleicht, weil sie tief in sich wusste, dass sie wieder aufgefangen wird.

Sie war schnell wieder bereit, sich auf Neues einzulassen. Und tatsächlich: Im Herbst 2025 kam eine weitere Familie. Doch wieder wurden wichtige Dinge nicht beachtet – Regeln, die Lizzy dringend gebraucht hätte. Und so stand sie erneut vor unserer Tür, wie ein Reisender, der immer wieder Koffer packen muss, obwohl er doch nur ankommen will. Mo

Wir waren traurig. Natürlich, weil sie zurückkam, aber noch viel mehr, weil man ihr wieder einmal nicht gerecht wurde.

Damit sie endlich Ruhe finden konnte, zog Lizzy zu unserer ehrenamtlichen Helferin Nadine.

Nadine ist liebevoll, aber konsequent – ein sicherer Hafen, der klare Regeln gibt und gleichzeitig sanft bleibt. Genau das, was Lizzy braucht: authentische Führung, Sicherheit, Verlässlichkeit.

Zu Hause reagiert Lizzy wachsam und territorial, denn sie versucht, Situationen selbst zu kontrollieren, wenn niemand es für sie übernimmt. Aber unter klarer, ruhiger Anleitung kann sie loslassen.

Sie versteht sich mit Katzen und anderen Hunden, doch Menschen müssen bereit sein, ihr mit Geduld zu begegnen – ohne Druck, ohne Hektik, ohne ständig wechselnde Reize.

Lizzy braucht ein Zuhause mit Ruhe. Erfahrene Hände, die sich ihrer Unsicherheiten annehmen, sie begleiten, statt sie zurechtzubiegen.

Derzeit ist sie nicht in der Vermittlung. Nicht, weil sie kein Zuhause verdient hat – sondern weil ein weiterer Fehler nicht nur ihr Vertrauen, sondern ihr Herz brechen würde.